Viele Nachbarländer beneiden uns um das Konzept der dualen Ausbildung, im Inland sollte ihr wieder mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. So wie in der bundesweiten „Woche der Ausbildung“ vom 14. – 18. März.
Die Lage am Ausbildungsmarkt in den Jahren 2020 und 2021 war stark von der Corona-Pandemie beeinflusst. Berufsberaterinnen und Berufsberater konnten nicht wie sonst an Schulen oder auf Messen beraten. Die zahlreichen digitalen Angebote konnten den persönlichen Kontakt nicht vollständig ersetzten. Zudem haben sich viele junge Menschen entschieden, weiter zur Schule zu gehen oder erstmal zu pausieren. Erschwerend kommt noch hinzu, dass bei den Bewerberinnen und Bewerbern schon ein demographischer Rückgang bemerkbar ist.
Christian Rauch, Leiter der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit (BA), sieht gute Möglichkeit, junge Menschen von der Vielseitigkeit einer dualen Ausbildung zu überzeugen: „Wenn wir es schaffen, ausreichend Praktika in den Betrieben zur Verfügung zu stellen, dann ist sicherlich gerade jetzt – nach zwei Jahren gefühlten Stillstands – die Motivation, etwas Neues anzupacken, groß. Zudem gibt es sehr gute Zukunftsaussichten, nach der Ausbildung als Fachkraft ins Berufsleben einzusteigen: Die Nachfrage sowie das Lohnniveau für Fachkräfte in Baden-Württemberg steigen seit 2012 kontinuierlich.“
Christian Rauch denkt auch an Jugendliche mit schwierigen Startchancen, Studienabbrecherinnen und Studienabbrecher oder Menschen mit Behinderung: „Für die Betriebe lohnt sich auch der Blick über die klassischen Einserkandidatin und Einserkandidaten oder einen lückenlosen Lebenslauf hinaus, hier können wir als BA aktiv unter anderem mit der Assistierten Ausbildung unterstützen. Diese Jugendlichen danken das den Ausbildungsbetrieben häufig mit einer starken Loyalität.“
Neben der Assistierten Ausbildung, die die Kluft zwischen den Erfordernissen des Betriebes und dem Potenzial des Auszubildenden schließen soll, unterstützt die BA auch die Teilzeitberufsausbildung. Des Weiteren haben Auszubildende die Möglichkeit, Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) zu beantragen, einen monatlichen Zuschuss, der helfen soll, die Ausgaben des täglichen Lebens zu bestreiten.
Zusätzlich zu den Förderleistungen sind die Berufsberaterinnen und Berufsberater wieder verstärkt in den Schulen und überall dort, wo Ausbildungsinteressierte sind, unterwegs und bieten ihre Beratungsleistung Schülerinnen und Schülern, jungen Menschen im „gap year“ sowie Studienabbrecherinnen und Studienabbrechern an.
Im Rahmen der Woche der Ausbildung vom 14. bis 18. März finden weitere zahlreiche Veranstaltungen statt. Nicht nur an der Ausbildung Interessierte, sondern auch Eltern können sich hier informieren. So organisiert die Agentur für Arbeit Lörrach am 15. sowie 16. März virtuelle Informationsveranstaltungen „Wege für mein Kind nach dem Schulabschluss“. Mit Hilfe von Präsenzveranstaltungen gewährt die Agentur für Arbeit Lörrach tiefere Einblicke in einige Berufsbilder, am 9. und 23. März in die Elektroberufe und am 30. März in die Hotel- und Gaststättenberufe.
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- Die duale Ausbildung ist ein System der Berufsausbildung. Die Ausbildung im dualen System erfolgt an zwei Lernorten, dem Betrieb und der Berufsschule, und zeichnet sich durch lernortübergreifende Lernprozesse (Duales Lernen) aus.
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