Das Land fördert die Integration von Zugewanderten in die Ausbildung mit weiteren 1,8 Millionen. Bereits 2.900 Zugewanderte konnten mit Hilfe des Kümmerer-Programms in die Ausbildung vermittelt werden.
„Mit unserem Kümmerer-Programm zur Integration von Zugewanderten in Ausbildung haben wir ein wertvolles Potenzial für den Fachkräftenachwuchs im Land. Zum Beginn des letzten Ausbildungsjahres blieben zahlreiche Ausbildungsplätze unbesetzt und auch aktuell gibt es noch viele offene Ausbildungsstellen im ganzen Land. Unsere Wirtschaft wird in den nächsten Jahren noch mehr Fachkräftenachwuchs brauchen als heute“, sagte Wirtschafts- und Arbeitsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut. Darum werde das „Kümmerer-Programm“ auch im Jahr 2022 fortgesetzt und rund 36 Kümmerer-Vollzeitstellen bei 21 Kammern, Bildungsträgern und Landkreisen mit 1,8 Millionen Euro gefördert.
Kümmerer unterstützen Zugewanderte
Das Kümmerer-Programm sei gerade jetzt und in Anbetracht von Corona besonders wichtig, betonte die Ministerin. Denn viele Maßnahmen der Beruflichen Orientierung oder Sprachkurse und andere wichtige Angebote seien 2020 und 2021 ausgefallen oder konnten lediglich digital durchgeführt werden. „Die Kümmerinnen und Kümmerer tragen wesentlich dazu bei, dass der Übergang in Ausbildung auch unter den aktuellen Bedingungen gelingt“, so Hoffmeister-Kraut. Sie führen Kompetenzanalysen durch, helfen den Zugewanderten bei der Berufswahlentscheidung, unterstützen bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen und bei der Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche, vermitteln in Praktika, Einstiegsqualifizierungen und Ausbildung und begleiten die Jugendlichen noch während der ersten Monate der Ausbildung. „Gleichzeitig sind die Kümmerinnen und Kümmerer Ansprechpartner für die Betriebe, beispielsweise in Fragen zu Unterstützungsmöglichkeiten während der Ausbildung. Wir bauen auf die große Erfahrung und Wirtschaftsnähe des Kümmerer-Programms. Das wird entscheidend sein, um die Betriebe auch nach der Pandemie wieder verstärkt für die Ausbildung von Zugewanderten zu gewinnen“, zeigte sich die Ministerin überzeugt.
Seit 2016 wurden durch das Kümmerer-Programm bereits 2.900 Zugewanderte in Ausbildung vermittelt. Trotz Corona und den damit verbundenen Einschränkungen bei der Betreuungs- und Vermittlungsarbeit konnten auch im Jahr 2020 landesweit über 500 Zugewanderte durch die Hilfe der Begleitung eine Ausbildung aufnehmen. „Das ist ein großer Erfolg. Vor allem, weil die Zugewanderten ihre Ausbildung dort beginnen, wo sie besonders gebraucht werden: in Kleinst- und Kleinbetrieben mit unter 50 Beschäftigten und im Handwerk“, hob Hoffmeister-Kraut hervor. Die Teilnehmenden am Kümmerer-Programm ergreifen zudem oft Ausbildungsberufe, die von deutschen Jugendlichen nicht oder nicht mehr so stark nachgefragt werden, etwa Köchin oder Koch sowie Fachlageristin oder -lagerist.
Träger in der Region Ostwürttemberg:
- Handwerkskammer Ulm ist zuständig für Ostalbkreis, Landkreis Heidenheim, Landkreis Ravensburg, Bodenseekreis, Ulm, Alb-Donau-Kreis und Landkreis Biberach
- Industrie- und Handelskammer Ostwürttemberg ist zuständig für Ostalbkreis und Landkreis Heidenheim
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