Berufe in der Kranken- oder Altenpflege sind zukunftssicher, bieten gute Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten – und können sehr erfüllend sein. Gute Gründe also, um eine Ausbildung in diesen Berufen in den Blick zu nehmen.
Aufgrund der demographischen Entwicklung ist der Bedarf an ausgebildeten Pflegekräften in der Alten- und Krankenpflege über die letzten Jahre stark gestiegen, sodass es mehr offene Stellen für Pflegefachkräfte als gemeldete arbeitssuchende Fachkräfte gibt. 2021 kamen in Baden-Württemberg auf 100 Stellen in der Krankenpflege 41 arbeitslos gemeldete Fachkräfte, in der Altenpflege 42. Kurz: Der Arbeitsmarkt in der Pflege ist krisensicher und hat Zukunft.
Auch der Verdienst ist interessant: Für Fachkräfte in der Krankenpflege liegt er über dem durchschnittlichen Niveau im Land, ausgebildete Altenpflegerinnen und -pfleger haben mit ihrem Einkommen mittlerweile den Landesdurchschnitt erreicht.
Doch immer noch geben viele junge Menschen bei der Berufsberatung an, sich mit Kranken- und Altenpflege schwer zu tun. Enger Körperkontakt mit Kranken oder Alten, unregelmäßige Arbeitszeiten und körperliche Belastung durch Heben oder Tragen erscheinen ihnen nicht attraktiv.
Dr. Susanne Koch, Geschäftsführerin Operativ bei der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit, merkt dazu an: „Pflegerische Berufe haben einen hohen sozialen Stellenwert, und wer sich für die Arbeit am Menschen entscheidet, empfindet positive Rückmeldungen der Gepflegten als sehr befriedigend und erfüllend. Außerdem bietet seit 2020 die neugestaltete Ausbildung in der Pflege viel Abwechslung. Junge Leute lernen sehr unterschiedliche Tätigkeiten kennen, etwa in der Kinderstation, dem Pflegeheim oder der ambulanten Pflege, ehe sie sich entscheiden müssen, ob sie sich auf einen Zweig spezialisieren oder ihre generalistische Pflegeausbildung fortsetzen möchten. Unsere Arbeitsagenturen und Jobcenter unterstützen an der Pflege interessierte junge Menschen und Pflegeeinrichtungen im Rahmen der Konzertierten Aktion Pflege (KAP).“
Schon während der Schulzeit besteht die Möglichkeit eines Sozialpraktikums Pflegebereich. Und beim jährlichen Boys‘ Day werden insbesondere Jungen dazu ermuntert, sich über soziale Berufe zu informieren.
Zur Vermittlung von Praktika kommen gezielte Maßnahmen:
Nach der Schule: Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme (BvB)
Schulabgänger/innen, die nicht wissen, ob sich der Pflegeberuf für sie eignet, lernen im Rahmen der BvB begleitet von Expert/innen ihre persönlichen Stärken und Schwächen kennen und haben die Möglichkeit, fehlende praktische Fähigkeiten und theoretische Kenntnissezu erwerben.
Vor oder während der betrieblichen Ausbildung: Assistierte Ausbildung (AsA)
Die Agenturen für Arbeit und Jobcenter unterstützen mit dem weiterentwickelten Instrument AsA alle, die aufgrund von Sprach- bzw. Lernschwierigkeiten oder organisatorischen Hindernissen eine betriebliche Ausbildung nicht beginnen, fortsetzen oder erfolgreich abschließen können. Angebote wie etwa Stütz- und Förderunterricht oder sozialpädagogische Begleitung werden durch eine feste Ansprechperson individuell auf die Bedürfnisse des oder der Jugendlichen abgestimmt, organisiert und koordiniert.
Vorbereitung auf eine betriebliche Ausbildung: Einstiegsqualifizierung (EQ)
Junge Menschen, die sich bereits für einen konkreten Beruf entschieden, aber keine Ausbildungsstelle gefunden haben, können sich mithilfe einer EQ auf eine Ausbildung vorbereiten. Im Betrieb werden sie an die entsprechenden Ausbildungsinhalte herangeführt und können dort ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. In dieser Zeit kann außerdem die assistierte Ausbildung (AsA) genutzt werden
Betriebe und Unternehmen können sich hier unter anderem über die oben genannten Maßnahmen informieren.
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Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Baden-Württemberg