Handwerkskammer Ulm bringt über 600 Geflüchtete und 440 Betriebe in Ausbildung, Praktikum und Beschäftigung zusammen
Die Handwerkskammer Ulm hat in den letzten zwölf Monaten rund 190 Betriebe und rund 220 Geflüchtete in Ausbildung, Praktikum oder Beschäftigung vermittelt und begleitet. Über die geförderten Berater „Willkommenslotse“ für Handwerksbetriebe und „Kümmerer“ als Ansprechpartner für Geflüchtete bieten sich so Perspektiven für potentielle Fachkräfte in den Handwerksbetrieben sowie Aufgabe und Zukunftsperspektiven für die Geflüchteten über einen Arbeitsplatz. Zwischen Ostalb und Bodensee sind im Rahmen des Kümmerer-Projekts seit dem Start vor rund 3 Jahren über 600 Geflüchtete und seit Willkommenslotse-Projektstart vor rund 4 Jahren über 440 Betriebe beraten worden. „Bei uns ist egal, wo man herkommt. Wichtig ist, wo man hin will. Unser regionales Handwerk bietet zukunftsfähige Arbeitsplätze und sorgt für gute Integration“, so Dr. Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm.
Diese Unterstützung hat sich in den vergangenen Jahren in der wachsenden Anzahl beschäftigter Geflüchteter im Gebiet der Handwerkskammer Ulm gezeigt. Noch immer sind die größten wachsenden Ausbildungsgruppen im Handwerk beim Kampf um die Fachkräfte von morgen Abiturienten und Flüchtlinge. Unter den insgesamt 2.600 jungen Menschen, die im September in ihre handwerkliche Ausbildung gestartet sind, sind 138 Geflüchtete (Vorjahr: 220), 24 Geflüchtete im Ostalbkreis, 12 im Landkreis Heidenheim, 14 im Alb-Donau-Kreis, 24 im Stadtkreis Ulm, 19 im Landkreis Biberach, 26 im Landkreis Ravensburg und 18 im Bodenseekreis. Durch die Corona-Krise haben sich Verwaltungsprozesse verzögert und Aus- und Einreisebedingungen haben den Start in eine Ausbildung für geflüchtete Menschen erschwert.
Die Bereitschaft der regionalen Handwerksbetriebe, jungen Geflüchteten eine Lebens- und Arbeitsperspektive zu bieten, ist weiterhin ungebrochen – und hat sich bewährt: Insgesamt haben in diesem Jahr 2020 72 Geflüchtete ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen, davon 13 im Alb-Donau-Kreis, 10 in Landkreis Biberach, 6 im Bodenseekreis, 3 im Landkreis Heidenheim, 14 im Ostalbkreis, 18 im Landkreis Ravensburg und 8 in Stadt Ulm. In den letzten drei Jahren haben insgesamt 119 Geflüchtete ihren Gesellentitel erworben. Darunter vor allem Bäcker, Friseure, Maler und Lackierer sowie Maurer. Diese Geflüchteten leisten in den regionalen Betrieben als Auszubildende und jetzt als Fachkräfte wertvolle Arbeit beim Kunden. Sie haben in den letzten Jahren viele unbesetzte Ausbildungsstellen wahrgenommen und ausgefüllt. Derzeit sind im Gebiet der Handwerkskammer Ulm noch rund 1.000 Lehrstellen offen.
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